Ist Diesel oder Benzin umweltfreundlicher ?

Dieselfahrzeuge verbrauchen weniger Kraftstoff als benzinbetriebene Autos. Dafür stoßen sie aber giftige Partikel aus, der Gesundheit schaden. Wie sieht es also wirklich aus? Diesel oder Benzin – was verschmutzt die Umwelt mehr?

Diesel- und Benzinabgase: Unser Vergleich

Deutschland wird nach und nach Dieselautos von den Straßen verbannen, und Elektrofahrzeuge sind für viele Autofahrer:innen immer noch keine Option, da es Probleme mit der Reichweite und dem Aufladen gibt. Doch die Frage, was die Umwelt mehr belastet, ist noch nicht endgültig geklärt. Ist es Diesel oder Benzin?

Diesel – viel effizienter als Benzin

Bei Dieselmotoren denkt man oft an schwarze Abgase und hohe Schadstoffwerte. Dieses Klischee stammt aus einer Zeit, in der solche Motoren noch nicht so fortschrittlich wie heute waren. Dadurch hängt dem Diesel leider ein schlechter Ruf an.

Seitdem hat sich viel verändert. Im Vergleich zu Benzinern bringen mit Diesel betriebene Motoren viele Vorteile mit sich. Hier einige davon:
  • Dieselautos haben eine hervorragende Reichweite. Sie verbrauchen in der Regel 25 bis 30 % weniger Kraftstoff als Benzinmotoren mit ähnlicher Leistung.

  • Es ist kein Funke nötig, da der Kraftstoff sich von selbst entzündet. Da keine Zündkerzen oder Zündkabel benötigt werden, sinken die Wartungskosten.

  • Dieselmotoren sind so konstruiert, dass sie einer höheren Verdichtung standhalten. Daher sind sie langlebiger und müssen nicht so oft gewartet werden wie andere Motoren.

Die Tatsache, dass Dieselautos weniger Kraftstoff verbrauchen, hilft bei der Bestimmung, ob Benzin oder Diesel weniger umweltschädlich ist. Denn der sauberste Kraftstoff ist der, der nicht verbrannt wird. Weniger Kraftstoffverbrauch bedeutet weniger Emissionen.

In Deutschland verbrauchen die Autofahrer:innen jedes Jahr fast 40 Millionen Kubikmeter Kraftstoff. Davon sind fast ¾ Diesel. Wenn wir die gesamte Fahrzeugflotte mit Dieselmotoren ausstatten würden, könnten wir die Menge an verbranntem Kraftstoff um 3 Millionen Kubikmeter reduzieren. Das entspricht einem Rückgang von ca. 30 %.

Sauberer Treibstoff bedeutet weniger Emissionen

Dieselkraftstoff wurde in den letzten zehn Jahren erheblich verfeinert. Ähnlich wie beim Blei, das in den 1970er Jahren aus dem Benzin entfernt wurde, wurden große Anstrengungen unternommen, um den Schwefelgehalt des Dieselkraftstoffs zu reduzieren. Denn der Schwefel war für einen Großteil der Feinstaub-Emissionen verantwortlich.

Diesel mit sehr niedrigem Schwefelgehalt (ULSD-Diesel oder „Ultra-Low-Sulfur-Diesel“) ist seit 2007 der Standard. Seitdem wurden zahlreiche Verbesserungen vorgenommen. Der Schwefelgehalt wurde in diesem Kraftstoff um 97 % reduziert, was zu einer Senkung der Emissionen um 10 % geführt hat.

Diesel hat einen weiteren klaren Vorteil in Bezug auf die Umweltverschmutzung: seinen Raffinationsprozess. Die Raffination von Benzin ist komplizierter als die von Diesel und produziert mehr Treibhausgase. Ein saubereres Raffinationsverfahren in Verbindung mit einer hervorragenden Kraftstoffeffizienz macht Diesel zu einer umweltfreundlicheren Wahl.

Umweltverschmutzung: Die Vorteile von Benzin im Vergleich zu Diesel

Diesel oder Benzin umweltfreundlicher

Obwohl es beim Dieselkraftstoff und bei Verbrennern erhebliche Verbesserungen gegeben hat, wird die Zukunft noch sauberer werden. Neue Standards sollen die Emissionen von Motoren senken, aber die deutsche Regierung hat auch beschlossen, Dieselmotoren bis 2035 auslaufen zu lassen.

Aber warum dieser Rückschritt, wenn man die zuvor erwähnten Vorteile berücksichtigt? Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Benzinmotoren zehnmal mehr Feinstaub-Emissionen verursachen als Dieselmotoren. Dennoch sind die NO-Emissionen (Stickstoffmonoxid) bei Dieselmotoren höher. Die Menge an Stickstoffverbindungen, die bei der Verbrennung des Kraftstoffs entsteht, korreliert direkt mit der höheren Temperatur, bei der der Diesel verbrannt wird. Systeme zur Kontrolle der Abgasemissionen können diese Emissionen um bis zu 50 % reduzieren, aber das ist bei weitem nicht ausreichend.

Sollte man sich ein Dieselauto kaufen?


2035 ist noch ein gutes Jahrzehnt hin, und die Gesetzgebung wird sich wahrscheinlich erneut ändern. Neben Benzin und Diesel kannst du dich aber auch für Elektroautos oder neue alternative Kraftstoffe entscheiden. Um die richtige Wahl zu treffen, solltest du deine persönlichen Fahrgewohnheiten berücksichtigen.

Wenn du dein Fahrzeug vorwiegend für lange Fahrten nutzt oder es für den Transport schwerer Lasten benötigst, ist ein Dieselmotor wahrscheinlich die bessere Wahl. Diesel stoßen weniger CO2 aus und sind sparsamer, was sie zu einer hervorragenden Lösung für Vielfahrer:innen macht.

Wenn du aber viele kurze Fahrten im Stadtgebiet machst, könnte ein Benziner eine kostengünstigere Option als ein Diesel sein. Falls dir die Umwelt am Herzen liegt, wären ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug vielleicht das Richtige für dich?

Diesel- und Benzinabgase: Unser Fazit

Sollte man also einen Diesel oder einen Benziner kaufen, um der Umweltbelastung entgegenzuwirken? Das ist eine komplexe Frage, die eine nuancierte Antwort erfordert. Zum einen, weil sich die Technologien zur Herstellung von Motoren schnell weiterentwickeln, und zum anderen, weil Benzin- und Dieselfahrzeuge nicht immer vergleichbar sind.

Zu bestimmen, welcher Motor die Umwelt am meisten verschmutzt, ist nicht nur eine Frage des Motortyps, sondern hängt auch vom Einspritzsystem, dem Fahrzeugtyp, der Häufigkeit der Nutzung des Fahrzeugs sowie dem Verwendungszweck ab.

Benzinbetriebene Fahrzeuge stoßen weniger Feinstaub und CO2 aus, verbrauchen aber viel mehr, um die gleiche Strecke zurückzulegen. Dieselmotoren sind eine gute Wahl für lange Strecken, während Benziner besser für Stadtgebiete geeignet ist.

Sicher ist, dass die Zukunft den Hybrid- und Elektrofahrzeugen gehört!

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