Der Unterschied zwischen Hybrid und Plug-in-Hybrid

Geht es dir auch so: Du weißt schon, dass Hybridfahrzeuge zwei Motoren unter der Haube haben – aber was war noch mal genau der Unterschied zwischen einem Plug-in-Hybriden und einem „normalen“ Hybriden? Wir erklären es dir.

Der große Guide zum Unterschied zwischen Hybrid und Plug-in-Hybrid

Wenn du dich im Dschungel der Autotechnologien zurechtfinden willst, bist du hier genau richtig. Besonders der Unterschied zwischen Hybrid und Plug-in-Hybrid kann verwirrend sein. Aber keine Panik, wir packen das an! Dieser Artikel klärt dich über alles auf, was du zu Hybriden, Plug-in-Hybriden und Mildhybriden wissen musst. Wir verraten dir, welche Vorteile die verschiedenen Typen bieten, und für wen sie geeignet sind. Egal, ob du nach einer umweltfreundlichen Alternative zum reinen Verbrenner suchst oder dich einfach für die neueste Fahrzeugtechnik interessierst – hier findest du die Antworten.

Mildhybrid

Ein orangefarbenes Mildhybrides Auto

Eigentlich gibt es drei Hybrid-Arten. Von diesen hat der Mildhybrid im Verhältnis den schwächsten Elektromotor. Das heißt: Der Elektroantrieb unterstützt lediglich den Verbrennungsmotor. Das Auto kann in der Regel nicht allein nur mit E-Motor fahren. In Zahlen: Die Leistungsdichte eines Mildhybrid-Elektromotors liegt irgendwo zwischen sechs und 14 Kilowatt pro Tonne (kW/t) – das ist nicht viel.

Ein Mildhybrid funktioniert so: Der Verbrennungsmotor gibt überschüssige Energie an den Elektromotor ab – etwa beim Bremsen. Dieser speichert sie in einer Lithium-Ionen-Batterie – und ruft sie dann wieder ab, wenn sie gebraucht wird. Damit lässt dann der Elektromotor den Hauptmotor an, speist die Lichtmaschine (bzw. versorgt bei manchen Modellen direkt die LEDs) und steuert das Hauptbordnetz. Was den Hauptmotor entlastet.

Technische Aspekte

Wenn du technisch noch interessierter bist: In den meisten Mildhybrid-Modellen ist der Elektromotor in Form eines Riemen-Startergenerators verbaut, der die Funktionen von Anlasser und Lichtmaschine in sich vereint. Die Energie wird hier vom Elektromotor über einen Riemen auf die Kurbelwelle übertragen. Manche Modelle nutzen aber auch einen integrierten Startergenerator, der die Energie direkt der Kurbelwelle zuführt – so geht keine Energie über einen Riemen verloren.

Vollhybrid

Die Rückseite eines Vollhybridautos
Beim Vollhybrid – derzeit die am meisten verbreitete Hybridvariante – kann der Elektromotor mehr. Hier kommt das Auto eine ganze Zeitlang rein elektrisch voran. Typischerweise passiert das bei niedriger Geschwindigkeit, bevor sich der Verbrenner ab etwa 35 bis 60 km/h aufwärts dazuschaltet - deshalb findet man im Segment der Kleinwagens zahlreiche Vollhybrid-Antriebe. Entsprechend größer ist die Batterie.

Auch hier wieder eine Zahl: Ein Vollhybrid-Elektromotor erreicht in der Regel Leistungsdichten von 20 kW/t und mehr – vergleiche das mal mit den Werten eines Mildhybriden.

Wie beim Mildhybrid lädt sich die Batterie während der Fahrt auf: etwa beim Bremsen oder beim Bergabfahren –eben immer dann, wenn Energie nicht verbraucht, sondern frei wird.

Two-Mode-Hybridsystem

Beim Vollhybriden spricht man auch vom „Two-Mode-Hybridsystem“, weil man hier zwei Fahrmodi unterscheiden kann. Der erste Modus betrifft die Fortbewegung bei geringer Geschwindigkeit. Hier wird in der Regel rein batteriebetrieben gefahren. Bei Strecken außerhalb geschlossener Ortschaften – Fahrmodus 2 – variiert das Automatikgetriebe die Übersetzung stets so, dass der Verbrennungsmotor seine volle Kraft entfalten kann. Der Elektromotor dient dann nur noch zur Unterstützung.

Seriellen, Parallelen und Mischhybriden

Auch hier wieder für Technikfreaks: Den Vollhybrid gibt es als seriellen, parallelen und Mischhybriden. Kurz erklärt: Beim seriellen Hybrid sind Elektro- und Verbrennungsmotor in Reihe geschaltet. Der Elektromotor treibt hier das Fahrzeug an, während der Verbrennungsmotor keine direkte Verbindung zum Getriebe hat. Hier ist der Verbrenner nur noch dazu da, Energie für den Elektromotor bereitzustellen.

Beim parallelen Hybrid bringen beide Motoren die Energie gemeinsam zum Getriebe. Sie teilen sich also die Arbeit, sodass jeder der beiden Motoren kleiner ausgelegt werden kann. Zugleich erhöht das die Leistung des Gesamtsystems.

Und der Mischhybrid? Der kombiniert die serielle und parallele Unterart. Je nach Situation kann das Fahrzeug während der Fahrt automatisch zwischen seriell und parallel hin- und herschalten. So kann das Auto sehr effizient in allen möglichen Fahrsituationen agieren und erreicht meist eine besonders hohe Maximalgeschwindigkeit.

Plug-in-Hybrid

Eine Frau schließt ihren Plug-in-Hybrid an

„Plug in“ heißt so viel wie „einstöpseln“. Und damit sind wir auch schon beim Hauptmerkmal des Plug-in-Hybriden: Er ist der einzige der drei Hybridantriebe, bei dem du den Elektromotor per Stecker aufladen kannst.

Die Batterie eines Plug-ins hat eine größere Kapazität. Sie kann also mehr elektrische Energie speichern und abrufen. Entsprechend größer ist die Reichweite: Derzeit können Plug-in-Hybride mindestens 30, aber auch bis zu 75 Kilometer rein elektrisch fahren, bevor der Verbrennungsmotor zugeschaltet wird. Nach der Fahrt lädst du die Batterie wieder auf – an einer öffentlichen Ladesäule oder an einer geeigneten Steckdose bzw. Wallbox (Wandladestation) bei dir zu Hause.

Damit ist der Plug-in-Hybrid nah am Elektroauto. Es gibt aber ein paar wesentliche Unterschiede. Der Wichtigste: Ein Elektroauto fährt immer rein elektrisch, ein Plug-in-Hybrid kann auf Dauer nicht ohne den Verbrennungsmotor auskommen.

Die Reichweite

Die Reichweite – oft noch ein Hinderungsgrund gegen den Kauf eines E-Autos – ist beim Plug-in-Hybrid durch die zwei Motoren insgesamt sehr hoch. Derzeit liegt sie bei etwa 600 Kilometern.

Auch ein Vorteil der zwei starken Herzen, die im Plug-in-Hybrid schlagen: Die Systemleistung erreicht oft beachtliche Höhen, was dynamische Spurts ermöglicht. Außerdem kannst du einen Plug-in-Hybrid auch fahren, ohne die Batterie geladen zu haben. Das ist zwar nicht ganz im Sinne des Erfinders – aber möglich, denn etwas Restenergie bleibt immer gespeichert, und dann gibt es ja noch den Verbrennungsmotor.

Sind nun Plug-in-Hybride die Zukunft? Das wird zurzeit unter Experten heiß diskutiert. Der aktuelle Trend zeigt jedenfalls: Plug-in-Hybride sind im Kommen. Derzeit kannst du schon aus über 170 Modellen auf dem Markt wählen, darunter Benziner und Diesel.

Vollhybrid vs Mildhybrid vs Plug-in Hybrid: die Vor- un Nachteile

Jetzt, wo wir alle Hybridtypen durchgegangen sind, sehen wir: Jeder hat seine Stärken. Aber lass uns mal genauer hinschauen und die Vor- und Nachteile jedes einzelnen Typs unter die Lupe nehmen. So findest du leichter heraus, welcher Hybridantrieb für dich der Richtige ist – und welcher eher nicht so.

Mildhybrid

Der Vorteil

Du brauchst dich überhaupt nicht umzustellen, wenn du bisher Benziner oder Diesel gewohnt bist. Du tankst ganz normal an der Zapfsäule – und freust dich, dass dein Mildhybrid etwas weniger verbraucht als das entsprechende Fahrzeug mit einfachem Verbrennungsmotor. Bis zu einem Liter Ersparnis pro 100 Kilometer ist drin. Und du wirst auch merken, dass das Anlassen sanfter vor sich geht, als du es kennst.

Der Nachteil

Der Gewinn für Klima und Umwelt – und damit auch die Einsparung beim Kraftstoffverbrauch – ist bei dieser Hybrid-Art noch am geringsten.

Ein Paar neben ein Mildhybrides auto

Vollhybrid

Vollhybrides logo

Vorteile:

  • Umweltfreundlich: Durch die Stadt fährst du als Saubermann in der Regel ohne lokalen Schadstoffausstoß

  • Sparsam: Entsprechend wenig verbrauchst du in der Stadt

  • Günstig: Anschaffungspreis liegt deutlich unter dem eines reinen Elektroautos

  • Bequem: auch hier kaum Umgewöhnung – wie gewohnt an der Zapfsäule tanken

Nachteile:

  • Geringe Reichweite: Wenn du Elektrofan bist, musst du dich damit abfinden, dass ein Vollhybrid nur überschaubare Strecken rein elektrisch zurücklegt

  • Über Land nicht nachhaltig: Auf langen Strecken macht sich der Vorteil des Elektromotors kaum bemerkbar

Plug-in Hybrid

Vorteile

  • Große Reichweite, davon ansehnliche Reichweite rein elektrisch

  • Über weite Strecken absolut sauber und leise unterwegs

  • Mindestens 30%, bis zu 80% geringerer Verbrauch

  • Steuerersparnis bei Dienstwagen mit E-Kennzeichen: nur mit 0,5% des Neuwagenpreises versteuert

Nachteile

  • Anschaffungspreis oft hoch

  • Deutlich mehr Gewicht als reines Verbrennerfahrzeug

  • Umstellung: Laden an der Steckdose + Tanken an der Zapfsäule, ggf. Anschaffung einer Wallbox

  • Laden an Schnellladesäulen nicht bei jedem Modell möglich (begrenzte Batteriekapazität)

  • Wenn du vergisst, deinen Benziner-Plug-in zu laden: kaum Effizienz- und Emissionsvorteil

Ein Plug-in-Hybrid-Volvo, der auf der Straße geparkt ist

Häufig gestellte Fragen: