TÜV Hauptuntersuchung: Was wird geprüft, Kosten, Fristen und Tipps zur Vorbereitung

Die Hauptuntersuchung (HU) – im Volksmund auch TÜV genannt – ist eine wichtige Prüfung, der sich jedes Fahrzeug in Deutschland seit 1951 regelmäßig unterziehen muss. Sie soll sicherstellen, dass dein Auto den gesetzlichen Anforderungen entspricht. was beim TÜV geprüft wird, wie lange die TÜV Gültigkeit ist, was passiert, wenn du die Frist überziehst, und wie du dich optimal auf die HU vorbereitest.

HU und AU – Was wird beim TÜV geprüft und was passiert bei der Abgasuntersuchung?

Die Hauptuntersuchung (HU) ist eine technische Fahrzeugprüfung, die anhand einer Reihe von Tests regelmäßig die allgemeine Verkehrstauglichkeit eines Fahrzeugs kontrolliert: von den Bremsen über Beleuchtung und Reifen bis hin zur Abgasanlage, Karosserie und den Sicherheitsgurten. Diese „Funktions-, Wirkungs- und Sichtprüfung“ ist seit 1951 durch §29 StVZO verpflichtend vorgeschrieben.

Was ist eine AU?

Zweiter Bestandteil der HU ist seit 2010 die Abgasuntersuchung (AU). Hier wird geprüft, ob dein Fahrzeug die gesetzlichen Emissionsgrenzen einhält. Die AU wird in der Regel zusammen mit der HU durchgeführt, und du erhältst dafür eine separate Bescheinigung.


Rein batteriebetriebene Elektroautos sind von der AU befreit, da sie keine Emissionen produzieren. Für alle anderen Fahrzeuge stellen HU und AU sicher, dass sie sowohl sicher als auch umweltfreundlich sind.

Was hat es mit dem Begriff „TÜV“ auf sich?

TÜV steht für Technischer Überwachungsverein – ein unabhängiger Prüfdienstleister, der die Haupt- und Abgasuntersuchung durchführt. Früher hatte der TÜV eine Monopolstellung, weshalb der Begriff heute oft synonym für die HU verwendet wird.


In Deutschland sind die TÜV-Gesellschaften überwiegend in den drei großen Holdings TÜV Süd, TÜV Rheinland und TÜV Nord organisiert. Neben dem TÜV gibt es jedoch weitere Prüforganisationen wie DEKRA, GTÜ und KÜS, die ebenfalls die HU und AU durchführen. Die gesetzlichen Prüfvorgaben sind bei allen Organisationen identisch.

Wo kann ich die HU machen lassen?

TÜV Hauptuntersuchung Wo

Die TÜV Hauptuntersuchung kannst du an verschiedenen Stellen durchführen lassen:

  • TÜV-Prüfstellen: Der TÜV hat viele Prüfstationen in Deutschland.
  • DEKRA (Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein): eine weitere Prüforganisation mit vielen Niederlassungen.
  • GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung): größte amtlich anerkannte Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger in Deutschland.
  • KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungs-Süd): privater Verein, spezialisiert auf Inspektionen und Abnahmen von Kfz in Süddeutschland.
  • Fahrzeugwerkstätten: Viele Werkstätten sind auch als Prüfstellen zugelassen. Oft können sie die HU direkt durchführen, wenn du dein Fahrzeug zur Inspektion oder Reparatur bringst.
  • Kfz-Zulassungsstellen: Einige Zulassungsstellen bieten ebenfalls eine HU an, allerdings seltener als die großen Prüforganisationen.

Der TÜV ist – wie bereits erwähnt – wohl die bekannteste Prüforganisation und führte 2023 die meisten Kfz-Hauptuntersuchungen durch. Die gesetzlichen Prüfvorgaben sind jedoch bei allen Organisationen dieselben. Schau einfach, wer bei dir in der Nähe ist und wer dir die besten Öffnungs- und kürzesten Wartezeiten hat. Auch Bewertungen anderer Kunden können hilfreich sein.


Tipp: Vereinbare im Voraus einen Termin, um lange Wartezeiten zu vermeiden.

Wann muss mein Auto zur Kfz-Hauptuntersuchung?

Um Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit zu gewährleisten, gibt es für die HU vorgeschriebene Intervalle. Diese musst du als Fahrzeughalter beachten und einhalten:

  • Neuwagen: Erste HU nach 3 Jahren.
  • Fahrzeuge älter als 3 Jahre: Alle 2 Jahre zur HU.
  • Nutzfahrzeuge und Lkws: Kürzere Intervalle, abhängig von Gewicht und Einsatzbereich.

Was wird beim TÜV geprüft?

TÜV Hauptuntersuchung Was Wird Geprüft

Während der Kfz-Hauptuntersuchung werden zahlreiche technische und sicherheitsrelevante Funktionen deines Fahrzeugs überprüft, darunter:

  • Bremsen: Funktionstüchtigkeit, Bremskraftverteilung und Verschleiß. Kontrolle der Bremsbeläge, Bremsscheiben und Bremsflüssigkeit.
  • Beleuchtung: Scheinwerfer, Blinker, Rücklichter, Bremslichter, Nebelschlussleuchte und Kennzeichenbeleuchtung. Auch die Kontrollleuchten im Fahrzeug werden geprüft.
  • Sicherheit: Sicherheitsgurte, Hupe, Spiegel, Airbags, Lenkung und Karosserie. Kontrolle auf Risse, Rost oder strukturelle Schäden.
  • Reifen und Fahrwerk: Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Spureinstellung und Stabilität des Fahrwerks.
  • Abgasemissionen: Überprüfung der Katalysatoren und Einhaltung der Emissionsgrenzen.
  • Scheiben und Sicht: Kontrolle auf Risse oder Steinschläge. Funktionsfähigkeit der Scheibenwischer und Waschanlage.
  • Weitere Punkte: Batterie (Ladefähigkeit und Korrosion) und Geräuschentwicklung (z. B. ungewöhnliche Geräusche im Auspuffsystem oder anderen Teilen).

Mängel, mit denen dein Fahrzeug nicht durch den TÜV kommt

In puncto Licht hat sich in den letzten Jahren technisch viel verbessert: So haben laut TÜV-Report 2025 zum Beispiel nur noch 6,1% der elfjährigen Fahrzeuge erhebliche Mängel beim Abblendlicht statt 14,9% in 2016. Trotzdem gehören defekte Beleuchtungseinrichtungen (Scheinwerfer, Kennzeichenbeleuchtung, Blinker) immer noch zu den häufigsten Mängeln, die bei der HU zu einem „mangelhaft“ führen.


Abgenutzte Bremsen, Ölverlust oder übermäßiger Rost an sicherheitsrelevanten Fahrzeugteilen sind weitere Gründe, warum Autos bei der Kfz-Hauptuntersuchung durchfallen können. Auch eine nicht ordnungsgemäße Abgasreinigung führt häufig dazu, dass das Fahrzeug die Prüfung nicht besteht.


Wie lange dauert der TÜV-Termin?

Eine Kfz-Hauptuntersuchung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten – je nachdem, wie umfassend die Prüfung ausfällt. Auch Faktoren wie der Zustand des Fahrzeugs, die Art des Fahrzeugs (Pkw, Nutzfahrzeug, Oldtimer etc.) und die Prüfstation selbst haben Auswirkungen auf den Zeitaufwand. Ist die Werkstätte stark frequentiert, kann es ebenfalls zu längeren Wartezeiten kommen.

TÜV-Gültigkeit und Fristen: So lange ist die HU gültig

TÜV Hauptuntersuchung Gültigkeit

Hat dein Fahrzeug die Hauptuntersuchung ohne wesentliche Mängel bestanden, gibt es einen Stempel in die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher Fahrzeugschein). Dieser bestätigt die Gültigkeit der HU für die nächsten zwei Jahre. Du siehst daran, wann die nächste Prüfung fällig ist.


Auch die HU-Plakette auf dem hinteren Nummernschild gibt Auskunft über die Gültigkeit. Die obere Zahl auf der Plakette zeigt dir den Monat der nächsten HU, in der Mitte steht eine Zahl für das Jahr der nächsten HU. Die Farbe der Plakette variiert je nach Jahreszahl und wiederholt sich alle sechs Jahre.

Kann ich den TÜV überziehen?

Es ist nicht ratsam, den TÜV-Termin zu überziehen, da das Fahrzeug dann als nicht verkehrstauglich gilt und das Fahren ohne gültige HU und AU eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Im ersten Monat bekommst du lediglich eine Verwarnung, danach musst du mit stärkeren Konsequenzen rechnen:

  • Bis zu 2 Monate: Verwarnung oder Bußgeld (15–25 Euro).
  • Mehr als 2 Monate: Erweiterte Prüfung und Bußgelder bis zu 60 Euro.
  • Mehr als 8 Monate: 1 Punkt in Flensburg.

Was passiert, wenn mein Auto den TÜV nicht besteht?

Wenn dein Auto die Kfz-Hauptuntersuchung nicht besteht, erhältst du einen Prüfbericht, in dem die festgestellten Mängel detailliert aufgelistet sind. Oft sind nur ein paar Reparaturen nötig, die schnell erledigt sind – je nachdem, um welche Art von Mängeln es sich handelt.


Unterschiedliche Mängelklassifikationen:

  • Geringe Mängel: Hat dein Auto nur kleine Mängel, wie zum Beispiel eine kaputte Glühbirne in der Kennzeichenbeleuchtung, bekommst du die Plakette trotzdem. Du musst dich jedoch bereit erklären, dass du die Mängel behebst.
  • Erhebliche Mängel: Wenn Mängel die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges beeinträchtigen können, zum Beispiel zu wenig Reifenprofiltiefe, bekommst du keine Plakette. Du musst die Mängel sofort beheben und dein Auto innerhalb eines Monats zur Nachuntersuchung bringen. Die Fahrt nach Hause oder zur nächsten Werkstatt wird in der Regel geduldet. Halte dafür einen Nachweis über den Termin der Nachprüfung bereit.
  • Gefährliche Mängel: Stellen die Mängel eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung oder Umweltbeeinträchtigung dar, bekommst du natürlich auch keine Plakette. Du musst die Mängel ebenfalls sofort beheben und dein Auto innerhalb eines Monats wieder vorstellen. Auch hier für den Nachhauseweg bzw. die Fahrt in die Werkstatt einen entsprechenden Nachweis bereitlegen.

Ist das Fahrzeug verkehrsunsicher, zum Beispiel weil die Bremsanlage defekt ist, wird die Prüfplakette entfernt und du bekommst ein Verbot, mit diesem Fahrzeug am Straßenverkehr teilzunehmen. Auch hier ist eine Nachprüfung erforderlich.

Die Nachprüfung

Ist dein Auto repariert, kannst du dein Fahrzeug gegen eine geringe Gebühr zur Nachprüfung vorstellen. Das muss spätestens einen Monat nach der ersten Prüfung geschehen, sonst wird ein Verwarngeld von ca. 40 Euro fällig und du musst eine komplett neue Hauptuntersuchung beantragen.

So meisterst du den TÜV ohne Stress

Die Kfz-Hauptuntersuchung ist Pflicht, denn sie trägt maßgeblich zu Sicherheit und Umweltschutz auf unseren Straßen bei. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du die HU ohne Stress bestehen:

  • Überprüfe Beleuchtung (Scheinwerfer, Bremslichter, Rück- und Kontrollleuchten), Reifen (Profiltiefe und Zustand), Bremsen und Auspuff. Die Frontscheibe muss unbeschädigt, die Scheibenwischer und Flüssigkeitsstände müssen in Ordnung sein.
  • Kontrolliere Hupe und Gebläse, Lenkrad, Lenkradschloss und Tachometer. Säubere, wenn nötig, die Kennzeichen und befestige sie gut.
  • Nicht fehlen dürfen auch ein vollständiger Verbandskasten und das Warndreieck sowie die Warnwesten.
  • Achte darauf, dass dein Auto alle gesetzlichen Vorschriften erfüllt, insbesondere die Abgasnormen.
  • Halte alle für die HU nötigen Dokumente parat, darunter Zulassungsbescheinigung I und II, Versicherungsnachweis (eVB-Nummer), Personalausweis und – falls vorhanden – den letzten Prüfbericht.
  • Überprüfe regelmäßig deinen TÜV-Stempel oder deine Plakette, um unnötige Bußgelder zu vermeiden. Kurz vor Ablauf? Dann vereinbare gleich deinen nächsten TÜV-Termin!

Fazit

TÜV Hauptuntersuchung Fazit

Die TÜV Hauptuntersuchung ist Pflicht und trägt maßgeblich zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit auf unseren Straßen bei. Mit der richtigen Vorbereitung und regelmäßigen Checks kannst du die HU ohne Probleme bestehen. Achte darauf, die TÜV-Gültigkeit nicht zu überziehen, um Bußgelder und zusätzliche Kosten zu vermeiden.


Hast du dich für einen Gebrauchtwagen von Autohero entschieden, kannst du dich freuen: Du erhältst auf jedes Auto standardmäßig 1 Jahr Garantie, HU und AU sind grundsätzlich mindestens 12 Monate gültig und für mindestens 100 Tage ist kein Service erforderlich.


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